Zum Inhalt springen

Aktionstag „Eine Weltfamilie“…

(Köln/Würzburg, 01.10.23) Am 30. September veranstaltete der katholische Sozialverband KOLPING INTERNATIONAL in Bergisch Gladbach den…

Aktionstag „Eine Weltfamilie“ Chancen für alle weltweit schaffen

(Köln/Würzburg, 01.10.23) Am 30. September veranstaltete der katholische Sozialverband KOLPING INTERNATIONAL in Bergisch Gladbach den Aktionstag „Eine Weltfamilie“. Rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer kamen ins Bensberger Albertus-Magnus-Gynmasium, um sich mit Themen der Eine-Welt-Arbeit und Weltkirche auseinanderzusetzen.

Mit dabei waren 152 Delegierte der Generalversammlung von KOLPING INTERNATIONAL, die an diesem Wochenende im Kardinal-Schulte-Haus in Bensberg tagte. So trafen sich Menschen aus fast 50 Nationen. Vom Kolpingwerk Diözesanverband Würzburg war Annelie Lutz (Kolpingsfamilie Veitshöchheim) als Mitglied der deutschen Abordnung für die Generalversammlung delegiert. Sie ist ehrenamtlich im ‚Arbeitskreis Kenya des Verbandes tätig und mit 24 Jahren eine der jüngsten Delegierten. Insgesamt reisten sieben Personen aus den Arbeitskreisen ‚Kenya‘ und ‚Rumänien‘ nach Bensberg.

Es wurde ein Aktionstag voller Begegnungen, interkulturellem Austausch und Horizonterweiterung. Aus Berlin war Frank Schwabe MdB, Beauftragter der Bundesregierung für Religions- und Weltanschauungsfreiheit angereist. In seinem Eröffnungsvortrag würdigte er die weltweiten Kolpingsfamilien als Beispiele tatkräftigen Christentums und als “Juwelen der Sozialstrukturförderung“ des deutschen Entwicklungsministeriums, die in ihrem Umfeld an vielen Stellen nachhaltige Veränderungen hin zu einer gerechteren Welt anstoßen.

Kolpingschwester und Fernsehmoderation Yvonne Wilicks moderierte zwei Talkrunden, die sich mit Kolping als Laienverband und mögliches Vorbild für die katholische Kirche sowie mit der sozialökologischen Transformation beschäftigten. KOLPING INTERNATIONALs Generalsekretär Dr. Markus Demele verdeutlichte, dass es bei der sozialökologischen Transformation vor allem um Verteilungsgerechtigkeit gehe. Um die Lebensbedingungen der Ärmsten zu verbessern, sei es nötig, dass der Globale Norden Wohlstandsverluste zugunsten des Globalen Südens hinnehme. Die Vorstandsvorsitzende von VENRO, Martina Schaub, kommentierte, dass ökonomisches

Wachstum nicht das einzig Erstrebenswerte sei. Vielmehr ginge es um Lebensqualität, bei der das Materielle nicht unweigerlich im Zentrum stehe. Fr. Maria Soosai, Nationaldirektor von Kolping Indien, betonte zudem die Dringlichkeit von mehr Chancengerechtigkeit hinsichtlich der Geschlechterpartizipation. Als Beispiel führte er die Frauen in Indien an, die immer noch in vielerlei Hinsicht diskriminiert werden und nicht in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Ihre Rolle und die Rolle der Frauen weltweit gelte es zu stärken –

nicht zuletzt, weil Frauen zentrale Motoren für Entwicklung seien.

Im Anschluss an die Podiumsrunden bot sich den Teilnehmenden des Aktionstags auf dem Schulhof ein buntes Programm. Das Infomobil des Kolping-Netzwerks für Geflüchtete war gekommen, um für die Themen Flucht und Migration zu sensibilisieren. Das Kolping-Klimamobil informierte unter dem Motto „Kolping wird´s zu heiß“ über die globalen Auswirkungen des Klimawandels. Wer mochte, konnte zudem seinen ökologischen Fußabdruck bestimmen. Nachmittags verteilten sich die Teilnehmenden des Aktionstags auf zahlreiche Workshops. Dort ging es um die Vorstellung von Kolping-Entwicklungsprojekten zur Anpassung an den Klimawandel bis hin zu Themen wie feministische Entwicklungspolitik oder synodale Kirche. Am Abend fand zum Abschluss ein internationaler Festgottesdienst statt, bei dem Msgr. Christoph Huber, Generalpräses von

KOLPING INTERNATIONAL, die Kolpinggemeinschaft mit Nachdruck um Eines bat: Nicht zu kapitulieren vor den vielen globalen Herausforderungen, die beim Aktionstag diskutiert wurden, sondern durchzuhalten, anzupacken und die Welt jeden Tag mit dem eigenen Engagement ein weniger besser zu machen.

Seitens der bestehenden Partnerschaften des DV Würzburg mit Rumänien und Kenya war es besonders bereichernd Istvan Gödri (Kolping Europa- und Nationalpräses Rumänien), Daniela Barbulescu (Vorsitzende Kolping Rumänien) und Eduard Dobre (Geschäftsführer Kolping Rumänien) vor Ort wiederzutreffen. Zum ersten Mal in Deutschland war der kenyanische Nationalpräses Father Caroly. Im Anschluss an die Generalversammlung fuhr er für drei Tage mit nach Würzburg und wurde herzlich empfangen und informierte sich ausgiebig über das Tun und Wirken von Kolping in Mainfranken.